Silvia Schedwig-Wiemers
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"Ja, wer mit sich schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da..."  

Bernhard von Clairvaux ca. 1150

 

Entspannung  

Was passiert, wenn wir "Stress" haben?

Wie kann ich zur Ruhe kommen, neue Energie tanken?

Was ist eigentlich "Autogenes Training" oder "Progressive Muskelentspannung nach Jacobson"? 

 

Sie sehnen sich nach mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag - nach mehr Zeit für sich selbst und die wichtigen Dinge des Lebens: aber unsere Welt wird immer hektischer, lauter und komplexer.

Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Entspannungsfähigkeit kultivieren. Entspannung ist kein sinnloses Herumhängen, kein Luxus, den man sich höchstens mal als Belohnung gönnt - Entspannung ist vielmehr die Voraussetzung für ein erfülltes und gesundes Leben.

Jedoch fällt es immer mehr Menschen schwer, sich wirklich zu entspannen.

Vielleicht fragen Sie sich auch manchmal: Wo bleibe ich eigentlich? Ich bin ständig "im Stress" - aber selten bei mir selbst. Woher soll all die Kraft kommen, die ich im Alltag brauche? 


  

Stress kann viele Auslöser haben

Eine Stressreaktion kann durch äußere und innere Faktoren ausgelöst werden.  

Im Grunde kann jede Situation zum Stressauslöser werden, wenn wir das Gefühl haben, Umständen oder Menschen ausgeliefert zu sein und keine Kontrolle zu haben.

Hier sind nur einige Beispiele: 

  • Doppelbelastung durch Familie und Beruf
  • Konflikte am Arbeitsplatz oder privat Sorgen, Krankheiten, Verluste, Trennungen, Trauer
  • ...und ganz oft setzen wir uns auch selbst unter Zeitdruck, überfordern und stressen uns selbst -  weil wir alles hundertprozentig machen wollen, weil wir nicht "nein" sagen können, weil  wir glauben, alles sofort, schnell und perfekt erledigen zu müssen.


Chronischer Stress hat Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele  

Wenn wir eine Situation als "stressig" erleben, reagiert unser Körper mit der Ausschüttung verschiedenster Stresshormone. Das vegetative Nervensystem versetzt den gesamten Organismus in Alarmbereitschaft.   

 

Stress ist ein uraltes Programm unserer Gene. Wir verhalten uns heute noch so ähnlich wie unsere Vorfahren und viele andere Säugetiere. Das ist im Prinzip auch sehr gut und sinnvoll. Denn: Wenn tatsächlich Gefahr droht, ist diese Stressreaktion  überlebenswichtig! Sie aktiviert einen reflexhaften Angriffs- oder Fluchtmechanismus. So kommt es blitzschnell zu einer immensen Aktivierung und Energiemobilisierung.  

Nun können wir Menschen heutzutage - jedenfalls in unserem normalen Alltag - meist weder fliehen noch kämpfen. Geht die Stress-Situation schnell vorüber, beruhigt sich der Organismus wieder... und alles ist gut.  

Bleiben wir jedoch andauernden Stress-Situationen ausgesetzt, dann werden die Stresshormone nicht mehr abgebaut und die körperliche Anspannung bleibt erhalten. Diese Anspannung  macht sich dann 

 in körperlichen, seelischen und geistigen Reaktionen bemerkbar. Von Mensch zu Mensch können solche Symptome ganz verschieden sein.  

Einige davon sind: 

  • Herz- und Kreislaufbeschwerden ( Bluthochdruck, Schwindel, Herzrasen, Atembeschwerden etc.)
  • Verspannungen und  Schmerzen (Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, "Kloß-im-Hals-Gefühl" z.B.)
  • Störungen des Magen- Darmtraktes (Durchfall, Verstopfung, Magendruck, Reizmagen, Reizdarm, Sodbrennen)
  • Schlafstörungen, nächtliches Zähneknirschen
  • Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit
  • Ruhelosigkeit, Nervosität, Reizbarkeit
  • chronische Müdigkeit, Lustlosigkeit

Selbstverständlich muss man bei bestimmten Symptomen immer andere Ursachen - durch eine ärztliche Untersuchung - ausschließen.


Stress abbauen, zur Ruhe kommen, mehr Gelassenheit finden... 

Viele Menschen glauben, dass sie keine Entspannungsverfahren bräuchten. Sie sagen, dass sie sich mit ganz einfachen Mitteln entspannen können: z.B. Musik hören, lesen, spazierengehen, baden, tanzen, Sport treiben oder einem Hobby nachgehen.

Natürlich können wir auf diese Weise  "abschalten" und unser Tun ganz bewusst genießen.   

Durch solche Zufriedenheitserlebnisse finden wir immer wieder einen Ausgleich zu Stress und Anspannung - Körper und Seele haben Zeit, sich zu erholen. Man spricht bei solchen Alltagsentspannungen  auch von sogenannten "passiven" Methoden. 

Vielleicht haben Sie gerade gedacht: "Abschalten und einfach entspannen... Das ist leichter gesagt als getan! Meine Gedanken kreisen aber ständig weiter um all die Anforderungen und Probleme des Alltags. Innere Unruhe lässt mich kaum noch los. Ich würde ja gern entspannen: Aber wie ?"  


So wie Ihnen geht es vielen Menschen und damit haben Sie genau das Problem bei passiven "Alltagsentspannungen" erkannt:  Diese haben mit wirkungsvoller Tiefenentspannung wenig zu tun, denn man kann sie nicht gezielt und systematisch einsetzen.  Mit dem Erlernen einer Entspannungsmethode haben Sie gewissermaßen ein "Handwerkszeug", mit dem Sie selbst - ohne weitere Hilfsmittel - körperliche, geistige und seelische Anspannungen auflösen können.  

Die klassischen Entspannungswege unserer westlichen Kultur:  

Entspannung

Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen, dass sie unter psychologischen und medizinischen Gesichtspunkten enorm wirksam sind.  Deshalb wurden sie auch von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. 

Die Wirkung aktiver Entspannungsverfahren beruht auf einem Lernprozess von Gehirn und Körper. Wenn dieser Lernprozess erfolgreich war, reichen später schon kleine Impulse, um den Entspannungsvorgang im Organismus auszulösen.  

Das bedeutet: Ohne Übung geht es nicht! Wie bei allen Dingen, die wir lernen, brauchen wir Zeit. Betrachten Sie diese Zeit als einen "Termin mit mir selbst"! 

Als Prävention sind aktive Entspannungsverfahren geeignet, Krankheiten zu vermeiden, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu stärken.

Als Therapiebegleitung wird aktive Entspannung bei zahlreichen körperlichen und seelischen Erkrankungen bzw. Störungen erfolgreich eingesetzt: z.B. bei Schmerzen oder Bluthochdruck. Auch bei vielen Formen von Angststörungen werden Entspannungsverfahren im Rahmen einer Therapie eingesetzt.

  • Autogenes Training ist eine mentale Form der Selbstentspannung.  Sie nutzen die Kraft Ihrer Gedanken und versetzen sich selbst ("autogen") in einen Zustand angenehmer Ruhe - mit Hilfe von einfachen Autosuggestionen. Auf diese Weise beeinflussen Sie das vegetative Nervensystem und bewirken zunächst körperliche Veränderungen – und zwar hauptsächlich im Bereich der Muskel- und Gefäßspannung und der Atmung. Die körperliche Entspannung lässt schließlich auch die Psyche zur Ruhe kommen. Somit finden Körper und Seele Erholung – ganz von selbst. 
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine mehr körperorientierte Entspannungsform. Sie basiert auf der Erkenntnis, dass sich jede seelische Anspannung auch in muskulärer Anspannung ausdrückt. Mit Hilfe der Progressiven Muskelentspannung lernen Sie, solche Anspannungen bewusst wahrzunehmen, sie dann aber wieder loslassen zu können. Dieser achtsame Umgang mit sich selbst führt Sie in einen Zustand der tiefen Entspannung. So können sich allmählich auch seelische Spannungszustände lösen.  Diese Technik ist etwas leichter und schneller zu erlernen als das Autogene Training.